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Heilung von Traumata nach Überschwemmungen in Kenia

September 24, 2024
von Medair
Kenia
Gemeinsam mit Partnern leistet Medair auf drei unterschiedliche Arten Hilfe, um die Überlebenden der Überflutungen nachhaltig bei ihrer Heilung zu unterstützen.

"Lauft jetzt los, oder ihr werdet sterben!" Mit diesen Worten wurden Beatrice* und Marta* in einer schicksalhaften Nacht im April von ihren schreienden Nachbarn geweckt. Es war gegen zwei Uhr morgens, als Sturzfluten durch die Slums von Mathare und Kibera in Nairobi wüteten und Häuser und Lebensgrundlagen wegspülten. Seitdem ist für die verwüstete Gemeinde nichts mehr so, wie es war.

"Es regnete stark und das Wasser kam mit grosser Wucht und ganz plötzlich. Mein Enkelkind war in dieser Nacht bei mir. In kürzester Zeit stand mir das Wasser bis zum Kinn. Nachbarn rannten in mein Haus und halfen mir, das Kind zu retten. Das Wasser lief sogar über das Dach meines Hauses", erinnert sich die 72-jährige Marta.

Marta war mit ihrer Enkelin in einem Berufsbildungszentrum im Mathare-Slum von Nairobi untergebracht, als das globale Nothilfeteam von Medair eintraf, um die Lage zu beurteilen. Mehr als 300 000 Menschen waren von den überdurchschnittlich starken Regenfällen während der Regenzeit im März, April und Mai dieses Jahres betroffen. Sturzfluten und Erdrutsche forderten mehr als 300 Menschenleben und führten in vielen Regionen Kenias zu Massenvertrreibung. Nairobi war eines der am stärksten betroffenen Gebiete. Unser Team stellte fest, dass Haushalte von Alleinerziehenden und ältere Menschen die am meisten gefährdeten Gruppen von Überlebenden der Flutkatastrophe in Nairobi waren. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern, der Age Watch Africa Foundation und Artolution, und in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden und der betroffenen Bevölkerung führte Medair eine sektorübergreifende Nothilfe durch.

Bei heftigen Regenfällen in der Regenzeit März-April-Mai (MAM) wurde diese sich in der Nähe eines Flusses befindende Gemeinschaft überflutet und Häuser weggeschwemmt. ©Medair/Stefan Kewitz

Bargeldhilfe - ein Neuanfang nach den Überschwemmungen

Medair unterstützte 500 der am stärksten gefährdeten Haushalte mit einer einmaligen finanziellen Hilfeleistung. Ob es sich um neue Schuluniformen und Bücher für die Kinder, die Kosten für Medikamente oder die Miete für eine neue Wohnung oder ein kleines Geschäft handelte – jede Familie konnte frei entscheiden, wofür sie das Geld entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen ausgeben wollte. Das Medair-Team im Büro in Nairobi, das normalerweise andere Medair-Länderprogramme in Ostafrika unterstützt, half bei der Sammlung und Überprüfung der Kontaktdaten der Überlebenden der Flutkatastrophe, damit eine einwandfreie Auszahlung gewährleistet werden konnte.

Das Medair-Team in Nairobi führt Telefonate, um die Kontaktdaten der Menschen zu überprüfen, die für eine finanzielle Unterstützung vorgesehen sind. ©Medair/Stefan Kewitz

"Dank Ihrer finanziellen Unterstützung konnte ich ein neues Haus mieten, nachdem mein Haus weggespült wurde", erzählt Beatrice. "Medair rief mich an, um zu überprüfen, ob ich einen Anspruch auf Hilfe hatte. Sie stellten mir einige detaillierte Fragen, um zu erfahren, wie stark ich von den Überschwemmungen betroffen war. Ich erhielt das Geld auf mein Mobiltelefonkonto. Ich bezahlte die Miete für das neue Haus, kaufte Bettzeug und einige Kleidungsstücke und beauftragte einen Elektriker mit der Installation von Strom, da das Haus vorher keinen Strom hatte. Mit dem Rest des Geldes habe ich Lebensmittel gekauft. Ich bin sehr glücklich, weil das Geld mir geholfen hat, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ich hatte keine Unterkunft, kein Bettzeug und keine Kleidung, und mit dem Geld, das Sie mir gegeben haben, konnte ich all das kaufen. So fühle ich mich jetzt viel wohler. Ich kann mein Leben neu beginnen."

Beatrice mit den wenigen Habseligkeiten, die nach den Überschwemmungen vom April 2024 übrig geblieben sind. ©Medair/Stefan Kewitz

Psychologische Erste Hilfe zur Bewältigung von Traumata  

Gemeinschaften in den Slums von Nairobi wurden von den Überschwemmungen besonders hart getroffen. Das Wenige, was sie besassen, wurde in Sekundenschnelle weggespült, als die verheerenden Fluten mitten in der Nacht in die Unterkünfte von Hunderten schlafenden Familien eindrangen. Diese Erfahrung hat die Menschen zutiefst schockiert und eine tiefe psychische Wunde hinterlassen. Die Bewältigung dieses Traumas ist alles andere als einfach.

"Die Menschen hier haben ihre Lebensgrundlage und ihre Angehörigen verloren, sie sind gestresst und verängstigt", erklärt Luther, Medair-Berater für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung. "Es kann lange dauern, bis sich die Menschen erholen. Sie leben mit Albträumen und Ängsten. Wenn es regnet, kann es sein, dass sie vor Angst nicht schlafen können. Es sei denn, sie erhalten angemessene psychosoziale Unterstützung."

Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung, half Medair deshalb auch beim Aufbau von Strukturen für die psychologische Erste Hilfe. Unser Team schulte lokale Freiwillige in der Erste-Hilfe-Beratung, um ihnen Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie auf die betroffenen Familien zugehen können.  

"Die Schulungen in der psychologischen Ersten Hilfe haben den Menschen geholfen, sich selbst und andere in Notzeiten zu unterstützen. Nach der Schulung wussten die Teilnehmer, wie sie mit Menschen kommunizieren können, die von einer solchen Krise betroffen sind. Und sie haben auch gelernt, gute Zuhörer zu sein. Was machen die Menschen durch? Was sind ihre dringendsten Bedürfnisse? Wie kann man sie mit geeigneten Diensten in Verbindung bringen? In den meisten Fällen gibt es unmittelbar nach einer Katastrophe keine Fachleute vor Ort, und wenn sich in Zukunft wieder eine Katastrophe ereignet, können die von uns geschulten Personen anderen Betroffenen helfen und sie schulen. Unsere Gruppen hier haben mit grosser Freude gelernt, das merke ich an ihrer Reaktion und an ihrem Engagement. Sie werden nun in der Lage sein, das Wissen an andere Menschen weiterzugeben", so Luther weiter.

Medair-Berater für psychosoziale Unterstützung Luther und Kursteilnehmerin Sarah bei einem Rollenspiel, das Sarah hilft, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. ©Medair/Stefan Kewitz

Sarah und Denis haben an der Schulung teilgenommen und sind seitdem unermüdlich in den Slums von Mathare im Einsatz. Sie kümmern sich nicht nur um die Empfänger der Medair-Bargeldhilfe, sondern besuchen die Betroffenen auch zu Hause. Sie hören sich die Geschichten der Überlebenden an, und spenden Trost und  Mitgefühl. Sarah hat kürzlich ihr Psychologiestudium abgeschlossen und engagiert sich ehrenamtlich bei der lokalen NGO Age Watch. Sie berichtet uns von ihren praktischen Erfahrungen mit der psychologischen Ersten Hilfe in den Slums:

"Die Menschen hier fühlen sich vergessen. Sie glauben, dass niemand wirklich versteht, was mit den Überlebenden der Flut geschehen ist. Die Menschen hier haben nicht viele Möglichkeiten. Die positive Wirkung, die wir in unserer Arbeit sehen, ist, dass die Menschen nach einigen Sitzungen in der Lage sind, die Gefühle zu erkennen, die sie durchleben, und das Trauma zu verarbeiten. Und sie sind in der Lage zu akzeptieren, dass die Überschwemmungen passiert sind. Sie schöpfen neue Hoffnung und akzeptieren Veränderungen. Das ist eine Ermutigung. Ich bin selbst sehr emotional, wenn ich hier bin. Wenn dieses Chaos die Folge der Ereignisse ist, was für Szenen müssen sich dann in der Nacht der Überschwemmungen abgespielt haben? Ich liebe die Menschheit und bin auch daran interessiert, Traumaopfern zu helfen. Es gibt mir die Möglichkeit, mit Menschen auf einer höheren Ebene in Kontakt zu treten. Ich habe auch das Gefühl, dass ich durch diese Arbeit als Person wachse. Ich lerne, verschiedene Ansätze für verschiedene Persönlichkeiten zu verwenden. Man muss einfühlsam sein. Man darf nicht urteilen, denn am Anfang weiss man nicht, worunter die andere Person wirklich leidet.”

Sarah und Denis auf dem Weg zu einem Hausbesuch im von der Überschwemmung betroffenen Mathare-Slum in Nairobi am 31. Juli 2024. ©Medair/Stefan Kewitz

Auf unserem Weg durch die Slums mit Sarah und Denis trafen wir Jane*. Die 53-jährige Mutter von vier Kindern hat bei den Überschwemmungen ihr Haus und ihre Lebensgrundlage verloren. Trotz ihres Verlustes entschloss sie sich für die Teilnahme an der psychologischen Erste Hilfe-Schulung von Medair und hilft nun ihrer Gemeinschaft.

"Nach der Schulung konnte ich meine Freunde und Nachbarn für das sensibilisieren, was ich gelernt hatte. Ich bin begeistert von der Ausbildung und möchte mehr lernen. Die Ausbildung hat sich positiv auf mein Leben ausgewirkt. Ich sehe, dass ich mit dem, was ich gelernt habe, etwas im Leben anderer Menschen bewirken kann. Es hat mir eine andere Perspektive gegeben", sagt Jane.

Jane, die bereits zweifache Grossmutter ist, ist selbst noch dabei, ihr Trauma zu verarbeiten. Die Beratungsgespräche, die Sarah und Denis mit ihr führen, haben einen grossen Einfluss auf Janes Wohlbefinden.

"Das Team hat mich beraten, und ich konnte meine traumatischen Erfahrungen sehr gut verarbeiten und hatte einen sicheren Raum, um meine Gefühle zu teilen. Ich verstand, dass es besser für mich war, vom Wasser wegzukommen. Das war ein Wendepunkt für mich. Es war toll, dass mir jemand die Hand gereicht und sie gehalten hat. Nach den Überschwemmungen hatte ich zunächst das Gefühl, dass niemand wirklich mitfühlend genug ist, um zu verstehen, was es bedeutet, sein ganzes Eigentum bei einer Flut zu verlieren. Aber jetzt weiss ich, dass Sie da sind, um sich um mein Wohlergehen zu kümmern, und das hat mich glücklich und begeistert gemacht."

Die freiwilligen Helfer Sarah und Denis mit Jane während eines Beratungsgesprächs im Mathare-Slum in ihrem neuen Zuhause am 31. Juli 2024. ©Medair/Stefan Kewitz

Die heilende Kraft der Kunst

Jeder Mensch verarbeitet ein Trauma auf andere Weise. Die Trauer ist ein individueller Weg, und jeder Mensch braucht unterschiedlich lange, um den Verlust zu verarbeiten und neue Kraft und Hoffnung zu schöpfen.

Richard Waindi, Gründer und CEO der Age Watch Africa Foundation, erklärt:

"Manche Menschen erholen sich schneller als andere. Ältere Menschen brauchen länger, um sich zu erholen. Sie hatten sich niedergelassen. Was sie verloren haben, war ihr Zuhause. Sie wurden in instabile Lebenssituationen verdrängt."

Was nicht nur älteren Menschen, sondern allen Mitgliedern der Gemeinschaft helfen kann, ist ein gemeinsamer, positiver und proaktiver Umgang mit dem Trauma. Kreatives Engagement durch Projekte, bei denen Überlebende der Flutkatastrophe zusammenkommen und mit ihren eigenen Händen etwas Sinnvolles und Schönes für sich und andere schaffen.  

Nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2023 im Rahmen anderer Länderprogramme ist Medair Ende 2023 eine Partnerschaft mit der Kunstorganisation Artolution eingegangen. Nach den Überschwemmungen in Kenia haben wir ein weiteres gemeinsames Projekt mit Artolution ins Leben gerufen. Dabei begleiteten wir Menschen in zwei Slums von Nairobi bei der Erstellung von Wandbildern, die den Menschen helfen sollen, ihre Gefühle auszudrücken und ihr Trauma zu verarbeiten. Die Leitung übernahmen dabei die Gemeinschaften. Die Künstler von Artolution standen beratend und helfend zur Seite, und stellten die Materialien kostenlos zur Verfügung. Vor Beginn des Projekts trafen sich die Künstler mit Vertretern der von der Flutkatastrophe betroffenen Gemeinschaft, um mehr über ihre Erfahrungen zu lernen sie einzuladen, an der Gestaltung des Wandgemäldes mitzuwirken.  

Beatrice*, eine Überlebende der Flutkatastrophe, wirkt an der Gestaltung des Wandgemäldes mit der Kunstorganisation Artolution mit. ©Medair/Stefan Kewitz

Amos, Field Manager bei Artolution, ist vom Erfolg des Projekts überzeugt:

"Wir verändern Leben durch Kunst. Sie kann viel bewirken und hat einen grossen Einfluss auf die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen. Den Teilnehmern gefiel, dass es sie zusammenbrachte und es ihnen ermöglichte, sich von dem Trauma zu lösen, sich zu entspannen und Ideen zu sammeln, wie man Lösungen für die nächste Katastrophe finden kann. Die Gemeinschaft ist sehr zufrieden und begrüsst die Idee des Wandgemäldes. Es hat ihnen geholfen, es hat sie beschäftigt. Während der Brainstorming-Sitzung konnten sie zum Ausdruck bringen, was die Tragödie für sie bedeutet. Jetzt können sie durch das Wandgemälde kommunizieren und das beruhigt sie.”

Artolution Field Manager Amos begrüsst die Gemeinde zur Einweihung des von der Gemeinde gestalteten Wandgemäldes im Kibera-Slum von Nairobi am 27. Juli 2024. ©Medair/Stefan Kewitz

Die Eröffnungstage in Mathare und Kibera waren ein Beweis für die Freude der Gemeinschaft und die heilende Kraft des Wandbildprojekts. Jugendgruppen und Kinder tanzten und jubelten, und die Projektteilnehmer waren stolz auf das, was sie während der Workshop-Woche geschaffen hatten.

Richard (dritter von links), Leiter des Nothilfeteams, und Wilson (erster von rechts), Leiter des Medair-Büros in Nairobi, tanzen mit dem Artolution-Team bei der Einweihung des Wandgemäldes im Kibera-Slum von Nairobi am 27. Juli 2024. ©Medair/Stefan Kewitz

Marta*, die Grossmutter, die wir zu Beginn dieser Geschichte erwähnt haben, erzählt uns von ihren Erfahrungen:

"Ich habe noch nie eine Wand mit einem Pinsel bemalt. Es hat mir gefallen und ich fühle mich gut dabei. Ich habe gemalt, um mich an die Szenen zu erinnern, die während der Flut passiert sind. Es hat mir geholfen, die Szenen zu verarbeiten. Das Trauma wird langsam vergehen. Das Bild hat Kraft, weil es den Menschen Botschaften vermittelt und sie daraus lernen können. Das Wandgemälde erinnert mich an die Gebäude, die von der Flut weggeschwemmt wurden, und macht mich froh über einen Neuanfang. Wenn ich das Wandbild betrachte, kann ich sehen, dass Gott etwas Grosses für die Gemeinschaft getan hat. Es gibt ein Gefühl der Erneuerung. Ich sehe Hoffnung, wenn ich dieses Wandbild ansehe.”

Marta*, eine Überlebende der Flutkatastrophe, teilt ihre Gefühle mit, nachdem sie an der Gestaltung des Wandgemäldes im Mathare-Slum in Nairobi teilgenommen hat. ©Medair/Stefan Kewitz

Hoffnung und Erneuerung – Richard, der Leiter des Medair-Nothilfeteams, ist stolz auf die Wirkung und die positiven Veränderungen, die sein Team in Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern Age Watch und Artolution in den betroffenen Gemeinschaften bewirken konnte.

"Dieses Projekt bietet lokale Lösungen für lokale Probleme. Die Gemeinschaft zusammenzubringen ist eine sehr positive Art, Heilung zu bringen. Würde und Integrität gehören zu unseren Grundwerten. Wir kommen zu den Menschen. Medair ist Gemeinschaft. Wir gehen die Extrameile. Wir gehen dorthin, wo die Menschen sind. Wir erreichen sie, wir engagieren uns für sie und wir suchen nach Lösungen. Kunst ist eine gute Möglichkeit, die Bevölkerung einzubeziehen. Das entsprach genau unseren Werten. Es berührt mein Herz, wenn ich sehe, wie etwas, das in den Köpfen der Menschen entstanden ist, von ihren Händen an die Wand gebracht wird und die Menschen es jeden Tag sehen können. Von nun an werden sie ihre Ideen jeden Tag an der Wand sehen können. Ich möchte mich bei Medair, Artolution, Age Watch und der Gemeinschaft bedanken, die uns und die psychologische Erste-Hilfe-Arbeit unterstützt hat, und ich bin dankbar, dass ich an diesem Projekt beteiligt war. Es ist eine einmalige Gelegenheit zu sehen, wie die Gemeinschaft nach einem so verheerenden Trauma positiv beeinflusst wird."

Richard (vorne), Leiter des Emergency Response Teams, und Richard (hinten), CEO von Age Watch, schreiben am 27. Juli 2024, dem Tag der Einweihung des Wandgemäldes, Botschaften auf das von der Gemeinde gestaltete Gedenkbild im Kibera-Slum von Nairobi. ©Medair/Stefan Kewitz

Es wird mehr Zeit und Mühe kosten, bis sich die Gemeinschaft von den traumatischen Erfahrungen der Überschwemmungen erholt hat. Obwohl das Nothilfeprojekt von Medair in Nairobi im September ausläuft, wird die positive Wirkung noch viel länger anhalten. Dank der finanziellen Unterstützung von Medair konnten die Familien ihre kleinen Geschäfte wieder in Gang bringen und so eine nachhaltige Einkommensquelle schaffen. Die Gemeinschaft ist nun mit neuen Hilfsmitteln ausgestattet, um bei künftigen Schocks selbst psychologische Erste Hilfe leisten zu können. Und die Wandgemälde werden als Symbol der Hoffnung leuchten und die Menschen stets auf positive Weise daran erinnern, wie sie die Tragödie überwunden und als Gemeinschaft zusammengefunden haben.

Wir möchten allen Spenderinnen und Spendern, die diese Nothilfe möglich gemacht haben, von ganzem Herzen danken. Gemeinsam konnten wir Leben verändern und einer Gemeinschaft, die unter Schock steht, zeigen, dass sie nicht vergessen ist und dass man sich wirklich um sie kümmert.

Richard, Leiter des Nothilfeteams, erklärt die Bedeutung des von der Gemeinschaft gestalteten Wandgemäldes während der Einweihung im Mathare-Slum in Nairobi am 5. August 2024. ©Medair/Stefan Kewitz

* Die Namen wurden geändert.

Die Hochwasserhilfe von Medair wird von grosszügigen privaten Spendern finanziert.
Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.

September 24, 2024
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