Einsatz im Feld? Dafür gibt es eine App!
Sie treten bald Ihren humanitären Einsatz an? Sie werden wahrscheinlich weit von Ihren Lieben entfernt sein, lange Arbeitszeiten haben und manchmal längere Zeit in einer Umgebung verbringen, in der die Infrastruktur oder die Unsicherheit Ihre Möglichkeiten zum Austausch mit anderen einschränken. Wir haben unsere Kollegen aus aller Welt gefragt, welche Apps sie nutzen, um gesund, fit und informiert zu bleiben. Hier sind unsere Favoriten!
Um verbunden zu bleiben
Sicherlich kennen wir alle Facebook, Instagram, Skype und WhatsApp. Hier zwei weitere Apps, die es unseren Mitarbeitenden erleichtern, mit Familie und Freunden in der Heimat in Kontakt zu bleiben:
- Marco Polo: Ähnlich wie bei Messaging-Diensten wie WhatsApp können Sie anhand dieser App Videos mit Bekannten auf der ganzen Welt austauschen. Marco Polo ist kostenlos und erhielt Auftrieb, als einige amerikanische Prominente es in ihren sozialen Medien lobten. "Es ist nützlich, wenn die Zeitverschiebung für Chats in Echtzeit schrecklich ist", sagte eines unserer Teammitglieder in Bangladesch. "Ausserdem speichert es keine Daten auf meinem Telefon und nimmt keinen Platz weg."
- TimeBuddy: Diese App verfolgt die Zeitzonen Ihrer Freunde und beseitigt das mühsame Errechnen der Zeitunterschiede zwischen Orten wie der Schweiz, der Demokratischen Republik Kongo und Afghanistan. "Ich kann Gruppen von Freunden, Familienmitgliedern und Arbeitskollegen erstellen", schrieb ein Kollege. "Wenn ich versuche, eine Verabredung zu planen, weiss ich, in welchen Zeitzonen die Leute im Vergleich zu mir leben. Und dazu ist es noch kostenlos!"
Für die Arbeit im Einsatzgebiet
Die grösste Vielfalt gab es bei den empfohlenen Apps, die für die tägliche Arbeit von Nutzen sind. Unsere Teams verwenden Taschenrechner, mobile Banking-Apps und QR-Reader - und sogar Diagnosetools, Projektmanagement-Apps und, ja, auch Twitter!
- Medizinische Apps: Hierzu gehören etwadie medizinischen Leitlinien von Ärzte ohne Grenzen (MSF) oder das E-Taschenbuch der WHO für die Krankenhausversorgung von Kindern.Mit diesen praktischen Apps kann das Gesundheitspersonal die wichtigstenLeitlinien und Informationen finden, die es benötigt, und das auch an abgelegenen Orten ohne Empfang. "DieseApps speichern alle Informationen auf dem Handy, so dass man das Internet nichtzum Nachschlagen braucht. Das ist grossartig für den Einsatz vor Ort", schrieb ein Kollege in Afghanistan.
- Asana: Mit dieser Projektmanagement-App können mehrere Benutzer Aufgabenlisten und Projektpläne einsehen, die von einem Projektmanager geteilt werden. "Es ist sehr hilfreich, eine Software zu haben, die bei der Projektverwaltung hilft und die gemeinsam mit einem Team genutzt werden kann", schrieb eine Kollegin. "Es hilft mir, mich (ein bisschen) besser zu organisieren."
- Twitter: Wir waren überrascht, wie oft unsere Kollegen Twitter als nützlich für die Arbeit vor Ort bezeichneten. Während einige die beliebte Micro-Blogging-App für die 2021 sehr übliche Tätigkeit des Doomscrollings gebrauchen, ermöglicht es anderen, die Politik und die Sicherheit in einem sich schnell verändernden Umfeld im Auge zu behalten. Doch wollen wir auch darauf hinweisen: jegliche Quellen sollten stets überprüft werden!
Für die Ablenkung zwischendurch
Unsere Teams hatten viel über die Apps zu erzählen, die sie nutzen, um sich zu unterhalten, zu lachen und sich nach einem anstrengenden Tag von der Arbeit abzulenken. Fast alle erwähnten Video- und Musik-Streaming-Dienste wie Netflix und Spotify sowie verschiedene Sprachlern-Apps wie Duolingo oder Babbel. Die folgenden Apps wurden ebenfalls empfohlen, um sich die Zeit zu vertreiben.
E-Bücher Apps wie Kindle oder Kobo. Viele Leute empfahlen E-Book-Apps aus verschiedenen Gründen, aber unsere Lieblingsempfehlung kam von einem Kollegen aus dem Südsudan: "Über Kindle hat man Zugriff auf das Wissen in allen Büchern, die es auf der Welt gibt. Willst du etwas über Kartoffeln lesen? Kindle. Willst du etwas über deinen liebsten Kriegsreporter lesen? Kindle. Oder über die Sieben Gewohnheiten hocheffektiver Menschen? Kindle. Über Frösche? Kindle!"
Sudoku: Das beliebte Zahlenspiel ist auch bei unseren Mitarbeitenden ein grosser Hit. Beim Spielen wird man nicht nur temporär von der mitunter sehr anstrengenden Arbeit am Einsatzort abgelenkt, sondern man strengt auch sein Hirn an. Ein zusätzlicher Bonus, wie einer unserer Kollegen bemerkte: "Es ist ein schönes Gedankenspiel, bei dem ich das Gefühl habe, keine Zeit mit meinem Telefon zu verschwenden, während ich Zeit mit meinem Telefon verschwende."
Woody: Ähnlich wie bei Tetris werden bei diesem einfachen Spiel unterschiedlich geformte Blöcke auf einem Raster angeordnet und die Spieler müssen gerade Linien bilden, die dann gelöscht werden. Auf die Frage, was ihr am besten am Spiel gefiel, antwortete eine Kollegin ganz einfach: "Es macht einfach viel Spass."
PartyQs: Viele unserer Teams haben COVID-19-Lockdowns gemeinsam verbracht, und wie viele von uns wissen, kann es schwierig werden, neue Themen zu finden, über die man reden kann. PartyQs liefert tolle Ideen für neuen Gesprächsstoff, wenn man viel Zeit mit der gleichen Gruppe von Leuten verbracht hat“, schrieb ein Kollege.
Fit bleiben
Wenn Sie keinen Zugang zu einem Fitnessstudio oder zu einem Trainingsbereich haben, versuchen Sie es mit einer App, um fit zu bleiben.
Lauf-Apps wie Strava oder Nike Run Club wurden öfter genannt. "Laufen hilft mir, nach einem langen Tag den Kopf frei zu bekommen, aber an manchen Tagen will ich gar nicht laufen", schrieb ein Teammitglied. "Mit der Lauf-App kann ich Ziele setzen und werde auch an sie erinnert. Die App motiviert mich, tatsächlich rauszugehen, um auf die Ziele hinzuarbeiten, wenn ich eigentlich nur fernsehen möchte."
Für die psychische Gesundheit
Die Arbeit in der Entwicklungshilfe kann unglaublich anstrengend sein und einen an seine physischen und psychischen Grenzen bringen. Wenn man gesunde Wege findet, um in Verbindung zu bleiben und auf seinen Körper zu hören, kann einem der Umgang mit dem Druck dieses Berufs um einiges erleichtert werden. Wir haben unsere Kollegen nach ihren Empfehlungen für Apps gefragt, die genau das tun, und sie haben uns diese empfohlen.
Meditations-Apps wie etwa Headspace oder Sanvello. Diese Apps bieten sowohl angeleitete als auch ungeleitete Mediationen an. Sie erlauben einem, den Alltagsstress loszulassen, Ängste zu bewältigen und Schlaf- oder Essgewohnheiten zu verfolgen.
Glaubensbasierte Apps die es ermöglichen, heilige Schriften zu lesen oder die einem Gebetsanstösse geben. "Manchmal hat man einfach nicht genug Platz im Gepäck, um ein dickes Buch mitzunehmen", schrieb ein Befragter. "Die Orientierung, die ich brauche, in einer App bei mir zu haben, ist unbezahlbar."
Haben wir eine essenzielle App übersehen? Lassen Sie es uns auf unserer Facebookseite wissen. Und vergessen Sie nicht: Wir sind stets auf der Suche nach engagierten Fachkräften, die unsere humanitären Teams verstärken möchten. Schauen Sie bei unseren offenen Stellen vorbei und bewerben Sie sich hier für den nächsten ROC (Orientierungskurs für Nothilfe und Wiederaufbau).
Dieser Artikel wurde vonMitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.