Jahresbericht 2023
«Vom Sudan, über den Nahen Osten bis in die Ukraine: 2023 wurde an vielen Orten dieser Welt der Wert menschlichen Lebens missachtet. In einer Welt, in der nicht alle Menschen gleich viel wert sind, möchte ich nicht leben. Deshalb setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein, dass die verwundbarsten Menschen in schwer erreichbaren Gebieten lebensrettende Hilfe erhalten.
Ein Trend in der humanitären Arbeit bereitet uns Sorgen: die Mittel gelangen häufig nicht dorthin, wo sie am dringendsten benötigt werden. Unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Weltanschauung sollten am stärksten gefährdete Menschen zuerst Hilfe erhalten. Ihr Leben ist genauso wichtig wie das aller anderen.
Als ich nach den verheerenden Erdbeben in die Türkei reiste, war die Hoffnungslosigkeit in den Gesprächen allgegenwärtig. Die Menschen hatten ihre Liebsten, ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlage und den sozialen Zusammenhalt verloren.
Ich erinnerte mich an die Aussage: «Man kann drei Wochen ohne Nahrung, drei Tage ohne Wasser und drei Minuten ohne Luft überleben (zugegeben, ich habe es nicht versucht), aber nicht eine Sekunde ohne Hoffnung.»Wie also Hoffnung bewahren? Das wollte ich von unseren Teams in Afghanistan wissen, die Tag für Tag unter schwierigsten Bedingungen arbeiten. «Wir ermutigen uns hier alle gegenseitig», antwortete eine Mitarbeiterin. «Daraus schöpfen wir gemeinsam Hoffnung, dass sich die Dinge zum Besseren wenden werden.»Daraus schöpfen wir gemeinsam Hoffnung …
Mir persönlich schenkt mein Glaube Hoffnung, die bleibt. Ichweiss, dass ich geliebt bin, und nur Licht und Liebe vermögen Dunkelheit und Hass in der Welt zuüberwinden. Es ist ein grosses Vorrecht, gemeinsam mit Ihnen an der Hoffnung festzuhalten und mutig zuhandeln, damit die Verwundbarsten unter uns neue Hoffnung schöpfen können.»
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