5 Min. Lesedauer

Die Gesundheit verbessern und Hoffnung wiederherstellen

March 18, 2025
von Medair
Kenia
Im Bezirk Marsabit im Norden Kenias hat die jahrelange Dürre verheerende Folgen mit sich gebracht.

Für viele Familien ist die Lebensgrundlage zusammengebrochen, als ihr Viehbestand verendete. Plötzlich standen sie ohne ihre wichtigste Nahrungs- und Einkommensquelle da. Die Unterernährungsrate stieg sprunghaft an, und für viele war der Zugang zur medizinischen Grundversorgung ein ferner Traum. Doch dank den aufsuchenden Hilfsdiensten von Medair haben diese vulnerablen nomadischen Hirtengemeinschaften wieder Hoffnung auf ein gesundes Leben.

Dieser Junge im Norden Kenias freut sich über die gebrauchsfertige Zusatznahrung, die er von Medair erhalten hat (Bild vom 7. Januar 2025).© Medair/Stefan Kewitz
Golicha hat bei einer Nachuntersuchung von Medair eine Ration gebrauchsfertiger Zusatznahrung für ihren unterernährten Sohn erhalten und macht sich nun auf den Heimweg.© Medair/Stefan Kewitz

Ein Rettungsanker für unterernährte Kinder

Für Mütter wie die 25-jährige Golicha haben die mobilen Kliniken und das Ernährungsprogramm von Medair ihr Leben verändert. Ihr Sohn Abdi wurde wegen schwerer Unterernährung in das Programm aufgenommen. Golicha erzählte:

«Medair kam, um uns zu unterstützen. Dank euch haben wir genügend Unterstützung, die Dienste sind in der Nähe, und wir müssen nicht weit fahren, um die Zusatznahrung zu bekommen. Abdi ist unterernährt und wurde in das Ernährungsprogramm aufgenommen. Es geht ihm schon besser. Das ist eine grossartige Unterstützung, denn wir müssen keine teuren Reisen für die Dienste auf uns nehmen, sie sind direkt vor unserer Haustür.»

Abdi nimmt die Zusatznahrung zu sich, während seine Mutter mit Mitarbeitenden von Medair spricht. © Medair/Stefan Kewitz

Die Medair-Einsatzteams boten in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium regelmässig Gesundheits- und Ernährungsdienste an und brachten so die lebensrettende Versorgung näher zu den Menschen. An elf verschiedenen Einsatzorten erhielten Mütter und Kinder medizinische Untersuchungen, Zusatznahrung sowie Informationen zu guten Ernährungspraktiken.

Caroline, Projektleiterin für Ernährung bei Medair, erklärt:

«Wenn die Mütter zu uns kommen, führen wir als Erstes eine Gesundheits- und Ernährungsaufklärung durch. Dann nehmen wir anthropometrische Messungen vor und verabreichen bei Bedarf Routinemedikamente. Ausserdem erhalten die Familien Lebensmittel und Notrationen. Durch diese Massnahmen konnten wir eine deutliche Verbesserung der Unterernährungsraten und positive Verhaltensänderungen feststellen.»

Ernährungsprojektmanagerin Caroline bei einem Kontrollbesuch an einem der elf mobilen Einsatzorte von Medair am 9. Januar 2025. © Medair/Stefan Kewitz

Pflege zu Hause: schnellere Hilfe für kranke Kinder

Der Ansatz von Medair trug zur Verringerung der Unterernährung und zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern bei. Lokale Freiwillige wurden darin geschult, Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung und Malaria bei den Menschen in ihren eigenen Dörfern zu erkennen und zu behandeln. Für entlegene Gebiete wie Marsabit ist diese wohnortnahe Versorgung ein großer Fortschritt.  

Ali, einer der lokalen Gesundheitshelfer, erklärt:  

«Ich lebe in einem abgelegenen Dorf. Die nächste Gesundheitseinrichtung war weit entfernt. Die Menschen mussten für eine Behandlung 15 Kilometer weit fahren, was viel Zeit und Geld kostete. Jetzt kann ich kranke Kinder bei sich zuhause behandeln. Wenn ich einem Kind nicht helfen kann, schicke ich es in eine weiter entfernte Klinik. Es ist schön zu sehen, dass es den Kindern besser geht und dass die Menschen unsere Hilfe zu schätzen wissen.»

Freiwilliger Gesundheitshelfer Ali behandelt seinen jungen Patienten Issack gegen Durchfall mit einem Getränk, das Oral Rehydration Salt (ORS) enthält. © Medair/Stefan Kewitz

Auch die Mütter bemerken den Unterschied. Roba, die uns bei einem Besuch von Ali zu Hause empfing, erzählt:  

«Mein Kind hatte Durchfall mit Blut. Der Gesundheitshelfer kam vorbei und verwies uns an die nächste Klinik. Die Behandlung half, und meinem Kind ging es besser. Ich bin sehr dankbar für die Arbeit von Medair. Sie bringen die Behandlung zu uns, so dass wir nicht mehr viel Geld für die weite Fahrt in die Klinik ausgeben müssen.»

Ali von Medair schreibt Protokoll der Behandlung des kleinen Issack, der sich von akut wässrigem Durchfall erholt.© Medair/Stefan Kewitz

Aufklärung der Familien über gesunde Ernährung

Medair hat den Familien wichtiges Wissen über das Stillen, gesunde Ernährung und Hygiene vermittelt. Caroline, Projektleiterin für Ernährung bei Medair, erklärt:  

«Wir sehen, dass die Mütter häufiger stillen und besser auf die Hygiene achten. Sie geben ihren Kindern jetzt auch abwechslungsreichere Nahrung. Das hat die Gesundheit der Kinder deutlich verbessert.»

Godana führt den Frauen und Kindern in ihrer Gemeinschaft vor, wie man sich richtig die Hände wäscht. © Medair/Stefan Kewitz

Vorbereitungen für eine nachhaltige Zukunft

Da das Medair-Projekt in Marsabit sich nun dem Ende neigt, liegt der Schwerpunkt darauf, eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Die lokalen freiwilligen Gesundheitshelfer haben Medikamente und medizinisches Material für drei Monate erhalten, damit sie ihre Arbeit fortsetzen und den Menschen weiter helfen können.  

Caroline teilt ihre Gefühle über den Abschluss des Projekts:  

«Es ist grossartig zu sehen, wie sich die Kinder erholen und die Menschen stärker werden. Allerdings gibt es immer noch Herausforderungen. Aber insgesamt haben wir viel erreicht. Die Menschen hier sind sehr dankbar und sagen, dass Medair wirklich gehalten hat, was wir versprochen haben.»

Dankbarkeit der Gemeinschaft

Viele Mütter und freiwillige Helfer begrüssen die Hilfe von Medair und Spendenden. Godana, Mutter von sechs Kindern, sagt an einem der Hilfsstandorte:  

«Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe. Die Gesundheit unserer Kinder hat sich wirklich verbessert.»

Godana erhält eine Ration gebrauchsfertiger therapeutischer Nahrung für ihren unterernährten Sohn Ibrahim (9. Januar 2025).© Medair/Stefan Kewitz

Während des Projekts behandelte Medair 1 740 Menschen wegen Unterernährung in den entlegensten Gebieten Kenias. Obwohl viele Fortschritte erzielt wurden, ist Marsabit nach wie vor von Herausforderungen und Naturkatastrophen bedroht. Doch dank der Hilfe von Medair sind die Menschen stärker und hoffnungsvoller geworden.

Seien Sie Teil der Veränderung

Ihre Unterstützung hilft uns, diese lebensverändernden Dienste auf weitere gefährdete Gemeinschaften ausweiten zu können. Gemeinsam können wir die Gesundheit von Kindern und Familien in Not verbessern und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft schenken.

Spenden Sie noch heute und bewirken Sie einen Unterschied.

Der unterernährte Ibrahim geniesst seine Portion gebrauchsfertiger therapeutischer Nahrung (9. Januar 2025). © Medair/Stefan Kewitz

Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.
March 18, 2025
Geschichten wie diese gefallen Ihnen?

Erhalten Sie die neuesten Geschichten per E-Mail.

Mit der Anmeldung erklären Sie sich mit unseren Datenschutzrichtlinien einverstanden.

Werden Sie Teil der Geschichte

Es gibt vielfältige Wege, sich zu engagieren und etwas zu bewirken. Ganz gleich für welchen Weg Sie sich entscheiden, Ihre Unterstützung trägt wesentlich dazu bei, Leben zu retten und Menschen in Not neue Hoffnung zu schenken.

Weitere Geschichten mit Wirkung

Hier finden Sie Berichte, Publikationen, Pressemitteilungen und Geschichten über unsere Einsätze weltweit.

Wie bin ich in Madagaskar gelandet?

Als Lara Chevalley 2022 ihr Studium an der Hochschule für soziale Arbeit und Gesundheit in Lausanne abschloss, hätte sich die Schweizerin kaum vorstellen können, wo sie ihre Karriere einmal hinverschlagen würde.

Q&A mit Ernst Lüber

Medair im Gespräch mit dem Direktor für Programme & Evaluation bei der Glückskette.

Frauen auf der Suche nach Wasser schöpfen Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Erfahren Sie, wie Medair im kenianischen Marsabit durch die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, die Reduzierung von Krankheiten und die Stärkung der Gemeinden durch nachhaltige Lösungen Leben verändert hat. Helfen Sie uns, etwas zu verändern.