Das Dorf Rusamambu auf dem Weg der Besserung
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Eine dunkle Zeit in Rusamambu
Lange Zeit war Rusamambu von Gewalt und Terror beherrscht. Um zu überleben, waren die Menschen gezwungen zu fliehen. Auch nach dem Konflikt wurde das Leben in dem isolierten, von Armut geprägten Dorf nicht viel besser. Die aus der Kolonialzeit stammenden Wege sind noch immer die einzigen, die nach Rusamambu führen. Die örtliche Gesundheitseinrichtung mit ihren bescheidenen Lehmgebäuden hatte Mühe, eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Eric, leitender Krankenpfleger im Dorf, erinnert sich an diese dunklen Tage. Er erzählt, wie er die Patientinnen und Patienten in behelfsmässigen Unterkünften und ohne die notwendige Ausrüstung versorgen musste. Ein tragisches Ereignis hat ihn besonders gezeichnet: Ein Neugeborenes starb während einer komplizierten Entbindung, weil die Mittel fehlten.
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"Ich erinnere mich noch an die schrecklichen Bedingungen, unter denen wir hier arbeiten mussten. Wir hatten nur diese kleinen Lehmhütten mit ihren Strohdächern. Die schwangeren Frauen mussten dort entbinden, obwohl sie bei jedem Regen überflutet wurden. Hilflos musste ich den Tod eines neugeborenen Kindes miterleben, weil die pränatale Versorgung nicht gut genug war. Das Baby hätte überlebt, wenn es die notwendige Behandlung erhalten hätte. Dieses Leben ist für immer verloren. Es fällt mir schwer, das zu akzeptieren. Der Konflikt hat die Entwicklung dieses Dorfes gestoppt und grosse Armut verursacht. Wir tragen noch immer die Narben dieser Zeit.”
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Die koordinierte, sektorübergreifende Hilfe von Medair
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"Ich heisse Ruth und bin mit meiner Familie hierher geflohen, um Schutz zu suchen. Ich habe während des Konflikts alles verloren. Ich konnte nicht einmal genug Essen für meine Kinder und mich finden. Ich hatte solche Angst, dass sie krank werden würden. Als mir jemand sagte, dass die Menschen in Rusamambu eine kostenlose Gesundheitsversorgung haben, beschloss ich, mich hier niederzulassen. Für uns Mütter ist die Gesundheit unserer Kinder eine Frage von Leben und Tod. Als ich heute Morgen mit Fieber aufwachte, kam ich hierher. Ich bin erleichtert und dankbar zu wissen, dass man sich um mich kümmern wird.”
Ruths Geschichte veranschaulicht die Auswirkungen, die Gesundheitsprojekte auf eine Gemeinschaft haben können. Seit Anfang des Jahres hat Rusamambu 5257 Vertriebene aufgenommen, die vor Konflikten fliehen. Für diese Familien ist es von unschätzbarem Wert, mitten in einer Krise in einem Gebiet mit einem kostenlosen Gesundheitszentrum Zuflucht zu finden.
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Seit der Ankunft von Medair im November 2003 wurden rund 12 000 Menschen in der Gesundheitseinrichtung behandelt. "Wenn Medair nicht gekommen wäre, hätte das Gesundheitszentrum in Rusamambu nicht überlebt", sagt die leitende Krankenpflegerin.
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Vieles hat sich inzwischen in der Gesundheitseinrichtung von Rusamambu zum Positiven verändert. Die Patienten können nicht nur behandelt werden, sondern das Zentrum verfügt jetzt auch über die notwendige medizinische Ausrüstung und Infrastruktur, um sie so effizient und schnell wie möglich zu versorgen. Die kleinen Lehmhütten wurden durch voll ausgestattete semi-permanente Gebäude ersetzt. Zudem wurden bereits vorhandene Latrinen saniert und neue angelegt sowie eine Abfallentsorgungsanlage gebaut, sodass das Gesundheitszentrum nun den höchsten Hygienestandards entspricht.
"Ich sage das ganz offen und ehrlich: Ohne den Einsatz von Medair hätte das Gesundheitszentrum in Rusamambu niemals überlebt. Sobald man das Gebäude betritt, merkt man, dass Medair und ihre Partner einen enormen Unterschied bewirkt haben", sagt Eric.
Neben der Arbeit an der Infrastruktur hat Medair dafür gesorgt, dass die lokale Bevölkerung in das Projekt einbezogen wurde, und zwar durch Aufklärungsveranstaltungen zum Thema Hygiene und die Ausbildung von Ansprechpersonen aus der Gemeinschaft, die Medair bei der Umsetzung der Massnahmen unterstützen und somit massgeblich zum Erfolg dieser beitragen.
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"Was die Einbindung der Bevölkerung betrifft, so bestand unsere Priorität in Rusamambu darin, lokale Teams einzustellen und auszubilden, sogenannte Ansprechpersonen aus der Gemeinschaft. Dabei handelt es sich um Freiwillige, die im Dorf leben und als Vermittler zwischen den Haushalten und wichtigen sozialen Diensten fungieren. Sie erklären sich bereit, einen Teil ihrer Zeit in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen, um ihrem Dorf zu helfen, seine Entwicklungsziele nachhaltig zu erreichen. Wir geben ihnen die Instrumente und Anweisungen, um die Familien über gesunde Praktiken zu informieren. Sie gehen von Tür zu Tür und sorgen dafür, dass Krankheiten und Epidemien rechtzeitig erkannt, behandelt und eingedämmt werden. Sie untersuchen auch Kleinkinder auf Unterernährung und schicken die kranken Kinder ins Gesundheitszentrum", erklärt Alain, Verantwortlicher für das kommunale Engagement bei Medair.
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Wie man eine Gemeinschaft wiederherstellt
Auf die Frage nach der Wirkung von Medair in der Gemeinschaft antwortet die Krankenpflegerin voller Freude:
"Wenn man heute in Rusamambu spazieren geht, hört man die Kinder lachen und spielen. Schwangere Frauen erhalten die nötige Behandlung, und die Familien haben wieder Hoffnung geschöpft. Medair hat nicht nur die körperliche Gesundheit der Dorfbewohner verbessert, sondern auch ihre seelische Gesundheit. Die Gemeinschaft ist stärker und widerstandsfähiger geworden und betrachtet ihre Vergangenheit als einen schlechten Traum, der nun vorbei ist. Es ist wunderbar zu sehen, was sich in unserer Gemeinschaft alles verändert hat.”
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Die Geschichte von Rusamambu zeigt auf, dass der Erfolg der Projekte von Medair in der Einbindung und der Unterstützung der lokalen Bevölkerung liegt. Nur gemeinsam kann eine nachhaltige Veränderung bewirkt werden. Dank der BHA-Finanzhilfe von USAID konnte Medair der Dorfbevölkerung einen verbesserten Zugang zur medizinischen Grundversorgung ermöglichen, die Lebensqualität verbessern, und einer veränderungswilligen Gemeinschaft die Hoffnung zurückgeben, die durch den Konflikt grösstenteils verloren gegangen war.
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Medair sanierte die einzige Wasserstelle, die der Gemeinde zur Verfügung stand, und die Dorfbewohner unterstützten die Arbeit, indem sie den Zaun um die Wasserstelle bauten. "Es gibt noch einiges zu tun, denn wir benötigen noch weitere Wasserstellen. Doch der Gedanke an ein besseres Leben spornt uns weiterhin an. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung", so die Krankenschwester abschliessend.
Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.
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